Die Geschichte der DLRG
Die Berliner Zeit (1925 - 1945)
Auf der Jubiläumstagung zum 25.
Bestehen der DLRG im Mai 1938
wurde die Gesellschaft im Sinne
des Nationalsozialismus in
Deutsche Lebens-Rettungs-
Gemeinschaft umbenannt.
Mit einer ersten öffentlichen Versammlung Anfang 1925 im Berliner Rathaus macht die DLRG einen neuen Anfang. Der Präsident des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen Dr. Theodor Lewald übernimmt die Schirmherrschaft über die DLRG. Das Gründungsmitglied Georg Hax wird zum Vorsitzenden und der Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft Franz Breithaupt zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Hauptgeschäftsstelle wird von Dresden in die Bülowstraße 18/III nach Berlin verlegt. In den späten zwanziger Jahren erlebt die D.L.R.G. einen großen Aufschwung. Der Rettungsgedanke nimmt Einzug in Sportvereinen, Schulen, Polizei und Feuerwehren. Das Rettungsschwimmen wird in den Dienstplan der Reichswehr eingeführt.
Ende 1930 entstehen die D.L.R.G.-Landesverbände "Reichsheer" und "Reichsmarine". Die Hauptversammlung im Königsberg 1931 ist die letzte, die die D.L.R.G. für die kommenden 14 Jahre ohne politische Zwänge gestalten kann. Im September 1933 erfolgt die Gleichschaltung der D.L.R.G. Sie wird durch die Eingliederung in das Fachamt V (Schwimmen) im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen dem Zuständigkeitsbereich des Reichssportführers unterstellt.
Die D.L.R.G.-Führung setzt die Vorgaben der neuen Machthaber durch eine im Deutschen Schwimmerblatt veröffentlichte Anordnung um. Nationalsozialistisches Gedankengut fließt in die Arbeit ein. In der neuen Satzung vom 9. Juni 1934 versteht sich die D.L.R.G. als eine selbständige, nationale, gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtung zur Erhaltung und Stärkung der deutschen Volkskraft und Wehrfähigkeit, die den Ertrinkungstod bekämpft.
In der Zeit von 1925 - 1936 erlebt die Ausbildungsarbeit mit 412.883 abgenommenen Prüfungen einen enormen Aufschwung. Auf der Reichstagung in Jena 1938 wird die Umbenennung der Organisation in Deutsche Lebens-Rettungs-Gemeinschaft beschlossen. Ihr gehören zu diesem Zeitpunkt 27 Landesverbände an. 1942 vollzieht sich an der Spitze der D.L.R.G. ein Wechsel: Georg Hax tritt nach 17 Jahren vom Amt des D.L.R.G.-Führers - so die nationalsozialistische Terminologie für den Vorsitzenden - zurück. Nachfolger wird sein Stellvertreter Franz Breithaupt, der 1944 zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert wurde. Der Zusammenbruch im Mai 1945 bedeutet auch für die D.L.R.G. eine nachhaltige Zäsur.